Fichtenhöhe
Die Gemeinden Alt Mahlisch, Carzig und Niederjesar haben sich aufgrund der Vorgaben des Innenministeriums zur Kommunalreform im Land Brandenburg mit dem Gründungstag, dem 26.10.2003, zur neuen Gemeinde Fichtenhöhe zusammengeschlossen.
Die Gemeinde Fichtenhöhe besteht aus den Ortsteilen:
- Alt Mahlisch
- Carzig und
- Niederjesar.
Alt Mahlisch
Verkehrsanbindung:
Über Libbenichen führt eine Straße zur B 167 (Richtungen Frankfurt/ O. und Seelow). Ortsverbindungsstraßen binden die Gemeinde an die Nachbarorte Neu Mahlisch und Niederjesar an.
Der Ort wurde erstmals im Jahre 1287 in einer Urkunde genannt, wonach die Markgrafen Otto und Konrad zwei Frankfurter Bürgern das Dorf "Villam Maliz" mit allem Zubehör zu rechtmäßigen Lehen übertrugen. Im Jahr 1308 vereinigte der Markgraf Waldemar dem Bistum Lebus das von den Schultheissen Johann zu Frankfurt und von Liphards Söhnen, Bürgern daselbst, durch Tausch gegen andere Güter das erworbene Dorf Malthz. Nach der Säkularisation, der Überführung geistlichen Besitzes in weltlichen, um die Mitte des 16. Jahrhunderts, wurde Mahlisch bis ins 19. Jahrhundert vom Domänenamt Lebus verwaltet. Im Rahmen der friderizianischen Kolonisation wurde 2,5 km nordwestlich vom Dorf 1775/76 die Siedlung Neu Mahlisch begründet und mit 30 Kolonistenfamilien besetzt. Seit daher heißt das alte Dorf Alt Mahlisch.
Die alte Dorfkirche aus der Mitte des 14. Jahrhunderts mit stark eingezogenem, langem Chor wurde aus behauenem sauber geschichteten Feldstein errichtet. Das Mauerwerk des Turms ist etwa zwei Meter dick, das andere 1,5 Meter. Die nur sehr geringe Verzahnung zwischen Turm und Kirchenschiff lässt darauf schließen, dass der Turm zuerst erbaut wurde, was im Kirchenbau eine Seltenheit wäre. An der Südseite des Chores ist noch das ursprünglich niedrige, rundbogige, später vermauerte Portal erkennbar. Alt Mahlisch ist ein schöner Wohnort im Grünen.
Carzig
Verkehrsanbindung:
Über die Bundesstraße B 67 führt eine gut ausgebaute Straße nach Carzig.
Das Dorf Carzig wurde im Jahr 1394 erstmals als "Kartzk" urkundlich erwähnt. Die günstige Ortslage am Rande des Lebuser Höhenlandes zum steilen Abfall ins Oderbruch war schon frühzeitig Siedlungsgebiet, wie Bodenfunde aus der älteren und jüngeren Göritzer Kultur zeigen. Die Ortsbezeichnung könnte slawischen Ursprungs sein, wo "Karta" ein vom Wasser weggespülter Baum bedeutet. Seit dem 14. Jahrhundert sagten die Einheimischen "Kartzke" zu ihrem Dorf. Die neugotische Backsteinkirche auf einem Feldsteinsockel wurde vermutlich an Stelle eines älteren Vorgängerbaus errichtet. Die Kirchengeschichte von Carzig war recht abwechslungsvoll. Bis 1394 war Carzig Mutterkirche, danach Tochterkirche von Niederjesar, ab 1405 unterstand aber wieder Niederjesar der Kirche Carzig. Von 1600 bis 1953 war Carzig Tochterkirche von Alt Podelzig und seit 1954 von Mallnow. Das Dorf und die Kirche wurden im Frühjahr 1945 stark zerstört. Von der Kirchenruine wurde der Turm abgedeckt und ein Teil des Kirchensaales als Gemeinderaum ausgebaut. Auf der ehemaligen Apsis nistet seit vielen Jahren ein Storch als Symbol einer besseren Zukunft. Und er hat schon so einiges gesehen was sich positiv entwickelte, z.B. die Infrastruktur der Gemeinde. Wer weiß, vielleicht kriegt der Storch ... aber wir werden schon sehn. Vielleicht wird auch die Kirche eines Tages wieder in alter Schönheit auferstehen.
Niederjesar
Verkehrsanbindung:
Ortsverbindungsstraße von der B167 in Richtung Frankfurt/Oder bzw. Seelow. Über Alt Zeschdorf besteht eine Anbindung zur B5.
Zwischen Seelow und Frankfurt (Oder) nahe der Bundesstraße 167 liegt Niederjesar. Auf der Höhe, am Rande des Oderbruches grenzt es an die Zeschdorf - Trepliner Seenkette. Von der Struktur her zeigt sich Niederjesar als typisches Straßendorf. Der Dorfteich, umgeben mit Laubbäumen und Grünflächen bildet den Ortskern. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Kirche mit dem Friedhof und dem angrenzenden Deutschen Soldatenfriedhof aus dem 2. Weltkrieg. Ab 1960 entstand eine Bungalowsiedlung am Mittelsee. Innerhalb der Gemeinde findet man vorrangig Ackerland, Wald ist nicht vorhanden. Die vorwiegend landwirtschaftliche Produktion hat den Charakter des Ortes wesentlich beeinflusst.
Seit der Zeit 1250 erwähnen Urkunden Dorf und Gut Niederjesar. Das hier als Gründungsjahr bezeichnete Datum bezieht sich nur auf die Einführung der deutschen Grundrechtsordnung. Wir können auf Grund umfangreicher Scherben- und Urnenfunde, die 1860 und 1925 bei Ausgrabungen zu Tage kamen schlussfolgern, dass das Dorf Niederjesar als rein Wendische Siedlung schon sehr lange vor 1250 bestanden hat.
Der Namen unseres Dorfes ist von dem slawischen Wort "jezor" d.h. See abgeleitet. Das alte Niederjesar lag am Nordende des Aalkastensees. 1405 wurde der Ort als Niederyeser im Register des Kartäuserklosters in Frankfurt (Oder) geführt. In den Jahren vor 1405 verfügte der Ritter Fritz Belkow als Patronsherr über Niederjesar.
Von 1405 - 1538 stand der Ort unter der Herrschaft der Mönche des Kartäuserklosters Frankfurt (Oder) . Mit einer Urkunde vom 03.04.1540 wurde das Dorf durch den Kurfürsten der Universität Frankfurt (Oder) "Viadrina" übereignet. In deren Besitz blieb der Ort bis zur Verlegung der Universität nach Breslau im Jahre 1811.
1813 erfolgte die Vermessung und Aufteilung der Flur an das Gut und an einzelne Bauernwirtschaften gleichzeitig erfolgte eine Zuordnung zum Kreis Lebus. 1896 wurde das Gut an die Ritterschaft verkauft, 1913 von der Landgesellschaft "Eigene Scholle" aufgeteilt. 200 ha gingen an Richard Lindemann, dessen Flächen 1945 enteignet und aufgesiedelt wurden.
1949 wurde der Kreis Lebus aufgelöst, es erfolgte eine Zuordnung zum Kreis Seelow. 1952 gründete sich eine LPG, die sich 1990 auflöste. Seit dieser Zeit bearbeitet ein Landwirtschaftsbetrieb aus Zeschdorf den größten Teil der Fläche des Ortes.
Schon 1394 wurde eine Kirche in Niederjesar erwähnt, die 1857 baufällig war. 1859 entstand ein neoromanischer einschiffiger Feldsteinbau von 4 Achsen mit in Backstein ausgeführtem Chor und einem 36 m hohen Turm. Die Pläne dazu entwarf August Friedrich Stühler, Schüler des Baumeisters Schinkel. 1906 brannte der Dachstuhl ab und wurde erneuert. 1945 wurde der Turm durch die Deutsche Wehrmacht gesprengt und das Kirchenschiff bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Der Wiederaufbau der Kirche wurde 2002 abgeschlossen.
Ehrenbürger der Gemeinde Niederjesar:
Jakob Mann, geb. 31.01.1818 verst. 1900
- Gutsbesitzer
- finanzierte den Kirchenaufbau 1860,
- ließ die Dorfstraße pflastern, Obstbäume an allen Wegen und im Ort Kastanien pflanzen,
- Bau das Gutshauses
Max Pohland, geb.25.06.1861 verst. 16.06.1938
- Lehrersohn aus Niederjesar , Schulrektor in Frankfurt (Oder)
- Heimatschriftsteller " Lebuser Sagen und Geschichten" 1927
"Lebuser Land , Leute und Leben" 1929